Yoga gibt es schon seit über 2000 Jahren. Es begann damit, dass einige Männer der damaligen Bevölkerung des Himalayas den Atem der Tiere beobachteten. Sie stellten fest, dass langatmige Tiere länger leben als kurzatmige. Aufgrund dieser Erkenntnis begannen sie mit Atemübungen (Pranayamas) und stellten die heilende Wirkung des Atems fest. Später begannen sie die Stellungen von Tieren nachzuahmen und Patanjali verfasste die Yogasutren (heilige Sätze) wonach man den 8 stufigen Yogaweg übte um zu erleuchten. Gesund oder pädagogisch war das nicht. Es ging einzig und allein um die Erleuchtung. Prana, der Atem ist unsere Lebensenergie, die stark mit unseren Atemgewohnheiten zusammenhängt. In den Yogaklassen spielt der Atem eine entscheidende Rolle. Ist es dann für alle gesund? Nein, nicht jede Atemübung ist für jeden gesund. Bei Bluthochdruck zum Beispiel sind manche Atemübungen ungünstig, andere absolut dazu geeignet, den Blutdruck zu senken, Schlaganfall und Herzinfarkt vorzubeugen.
Ähnlich verhält es sich bei den Übungen im Yoga, den Posen (Asanas). Die Pose, welche für eine SchülerIn gut ist, ist für die andere gesundheitsschädigend. Genauso verhält es sich bei psychischen Problemen. Es kommt immer auf die Konstitution und Tagesform an. Das wird leider oftmals im Yogaunterricht nicht beachtet, was dazu führt, dass sich viele Menschen genau dort Verletzungen zuziehen. Der Grundgedanke ist fälschlicherweise „Yoga ist immer gesund“. In der Yogatherapie geht es darum herauszufinden, wo und warum ein Mensch geschwächt oder verletzt ist, um dann einen Übungsplan aufzustellen. Bei einem Knieproblem wird der Übungsplan gänzlich anders aussehen als bei Asthma, einer psychischen Problematik oder einer Autoimmunerkrankung. In der heutigen Zeit geht es darum, einen gesunden Lebensstil zu etablieren. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch anders ist. YogalehrerInnen sollten ein fundiertes Grundwissen über die Anatomie und die Auswirkung des Atems auf unser zentrales Nervensystem haben. Dann ist Yoga sehr gesund! |
AutorSaskia Dapprich praktiziert Yoga seit 2002. Sie hat in mehreren Ländern Yoga unterrichtet und sich seit einigen Jahren auf die Yogatherapie und Ayurveda spezialisiert. Sie praktiziert in einer Praxis in Berlin-Hermsdorf. |